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Laut Yiwu Index gewinnt Trump

Jetzt ist es also offiziell: Joe Biden wurde von den US-Demokraten nominiert, um den amtierenden Tyrannen aus dem Weißen Haus zu jagen. Nicht weil Joe so ein charismatischer Typ wäre, an dessen Lippen die Massen kleben oder bei dessen Anblick Frauen weiche Knie bekommen, nein, Joe ist eher der Typ Ehrenvorsitzender des Rotary Clubs.

Der Opi ist cool!

Ein netter älterer Herr, der für seine 77 Jahre noch ganz rüstig ist, der morgens Haferschleim anstatt Schweinespeck isst, dazu frischen Orangensaft trinkt und danach mit dem Hund Gassi geht. An Thanksgiving schneidet er den Truthahn an und am Independence Day spielt er gerne mal Softball mit den Enkelkindern. Ok, die Namen seiner sieben Enkelkinder verwechselt er manchmal, aber das sieht man dem berühmten Opi nach, wo er doch unter leichter Altersdemenz leidet und trotzdem nebenbei noch die Welt retten soll. Ja, der Opi ist cool.

Opa Joe im Kreise seiner Großfamilie

 

 

Joes Vize: Hart aber nicht herzlich.

So cool, dass er unter 72 Millionen demokratischen Parteimitgliedern als der Coolste von allen befunden wurde. Menschen, die Opi weniger gut kennen, finden ihn jedoch nicht so cool. Seine Vizekandidatin, Kamala Harris, hingegen soll sehr cool sein. In keinem einzigen der unzähligen Porträts über die Dame tauchen Adjektive wie herzlich oder liebevoll auf, nein, megaehrgeizig, gnadenlos und knallhart soll die ehemalige Staatsanwältin sein.

 

Haare auf den Zähnen.

Kamela hat Haare auf den Zähnen. Joe trägt bereits die Dritten. Auf denen wachsen keine Haare mehr, wie Kritiker meinen, denen angesichts von Joes Wahlkampfslogans gerne mal die Füße einschlafen. Kein „Yes We Can“ oder „Make America Great Again“, nein, Joe sagt eher Sachen wie „Vereinigt euch für eine bessere Zukunft“ oder „Unsere besten Tage kommen noch“. Sei ihm ja zu wünschen, dem netten Joe, dass er recht behält, aber Zweifel sind durchaus angebracht. Selbst Barack Obama, der seinen einstigen Vize mittlerweile tatkräftig unterstützt, hält ein Scheitern, trotz soliden Umfragevorsprungs, noch immer für möglich.

Obama ehrte Biden 2017 mit dem Verdienstorden. Obgleich 17 jahre jünger gilt Obama als Mentor Bidens.

 

 „Unterschätzt nicht Joes Talent, alles zu versauen!“

„Unterschätzt nicht Joes Talent, alles zu versauen“, soll Obama Parteiintern gewarnt haben. Nach achtjähriger Zusammenarbeit weiß er bestimmt von was er spricht. Zumal die heiße und schmutzigste Phase des Wahlkampfs noch ansteht. Im direkten Duell könnte der nette Onkel Joe zum Kanonenfutter für Trump werden.

 

Lasst uns beten, dass Biden das TV-Duell überlebt.“

Die Chinesen räumen Joe Biden ebenfalls schlechte Chancen ein. In den sozialen Netzwerken der Volksrepublik wird das dieser Tage heißt diskutiert. Tenor: „Es ist schwierig gegen Trump anzutreten, da er an Schamlosigkeit nicht zu unterbieten ist. Seiner Irrationalität vermag ein normal denkender Mensch nichts entgegenzusetzen. Trump hat Hillary Clinton schon zum Weinen gebracht und er wird Joe Biden erst recht vernichten. Lasst uns alle beten, dass Biden, nach den TV-Debatten noch lebend von der Bühne getragen werden kann. Er ist zu alt für solch ein blutiges Gemetzel.“

Laut US-Spionageabwehr hofft Peking auf einen Sieg Bidens.

 

Yiwu: Klein aber oho!

Angeheizt werden derlei Prognosen durch den sogenannten Yiwu Index, der den Sieg Trumps prophezeit. Und der Yiwu Index (https://www.yiwu-market-guide.com/yiwu-index.html) hat sich in der Vergangenheit mehrfach bewahrheitet. Dabei ist das Städtchen Yiwu, 350 Kilometer westlich von Shanghai gelegen, mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern, vergleichsweise nur ein Fliegenschiss auf der chinesischen Landkarte, denn alles unter acht Millionen gilt in China als Provinzkaff. Aber dennoch: 

Wenn man Yiwu in den Lockdown schicken würde, dann würde Weihnachten bei uns ausfallen. 

Über 80 Prozent des weltweit verkauften Weihnachtsschmucks stammt aus Yiwu. Yiwu ist der bedeutendste Produktionsstandort für Kleinwaren der Welt, mit direkter Eisenbahnanbindung bis nach Madrid (10.000 km in 21 Tagen), eigener Zollbehörde und einem jährlichen Exportvolumen von rund einer Milliarde Euro.

Yiwu: Welthauptstadt in Sachen Ramsch

Ein Orakel namens Yiwu Index

Ob das 60-jährige Thronjubiläum der Queen, die Hochzeiten ihrer beiden Enkel oder Fußballmeisterschaften, Yiwu hat überall die Finger drin. Hätte Macron sich des Yiwu Index bedient, hätte er die Gelbwesten-Proteste 2018 ernster genommen. Die Westen wurden nämlich in Yiwu produziert und aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage, hatte der Index prophezeit, dass die Proteste nicht nur in Frankreich zunehmen, sondern sich über den ganzen europäischen Kontinent ausweiten würden. Yiwu dient daher renommierten Ratingagenturen, wie z.B. Moody’s, längst als Barometer für globale Trends.

Trump ist ein besserer Kunde als Biden

 

500.000 Trump-Gummimasken können nicht lügen

Als Hillary Clinton 2016 in den Umfragen uneinholbar schien, gaben die Yiwu-Chefs trotzdem die Prognose aus, dass Trump gewinnen würde. Einfach weil er deutlich mehr Flaggen verkaufte und sich seiner Sache so sicher war, dass er diese sogar per Vorkasse bezahlt hatte. In diesem Wahlkampf verhält es sich ähnlich. Laut der International Business Daily war Bidens Bestellvolumen bis Mai zwar noch etwas höher, aber dann hätte Trump kräftig angezogen und deutlich mehr Hüte und Banner bestellt als sein Herausforderer. Eine Gummifabrik hätte sogar einen Großauftrag über 500.000 Trump-Masken reinbekommen.

Was wie ein Witz klingt, ist für die Geschäftsleute von Yiwu reine Mathematik. Es gäbe in ihrem Exportgeschäft eine in sich konsistente Logik, die man nicht verleugnen könne, wie die Händler von Yiwu gegenüber dem chinesischen Nachrichtenportal ifeng  (https://i.ifeng.com/c/7z2LH8IjhSK) erklärten.

Zudem hätte Biden bisher nur 600 Millionen Dollar an Spendengeldern zur Wahlkampfunterstützung gesammelt, wogegen Trump über eine Milliarde Dollar zusammengetrommelt hätte. Und da der Präsident der Vereinigten Statten und Geld untrennbar miteinander verbunden seien, wären sie sich ihrer Sache umso sicherer: Trump wird gewinnen!

China scheint den Virus im Griff zu haben

Aber es gibt auch gute Nachrichten aus China: Sie scheinen den Virus im Griff zu haben. Warum und wieso? Keine Ahnung! Ich weiß nur, dass das keine Fake News sein können, denn der gemeine Chinese ist viel zu ängstlich oder auch zu vorsichtig, als dass er sich mit 15.000 anderen in einen Pool stürzen würde, wenn das Virustechnisch bedenklich wäre.

Die beste Nachricht aus China: Weihnachten wird nicht ausfallen!

Es wurden dieses Jahr bereits Containerweise Christbaumschmuck von Yiwu aus verschickt. Angeblich sogar mit 20-prozentigem Umsatzplus. Somit dürfte auch das Weihnachtsfest im Weißen Haus gesichert sein. Und vielleicht hat Joe ja Glück und sitzt dann dort mit seinem sieben Enkelkindern unterm Baum.

Die fleißigen Händler in Yiwu haben Weihnachten, trotzt Trump, nicht vergessen. Danke dafür!

Ein Kommentar

  1. Wolfgang Weber Wolfgang Weber

    Mein Orakel sagt mir :
    Wenn ich ins „Tattenbach“ gehe, bekomme ich immer einen „Schnitt“.
    Kleiner Scherz, aber es trifft zu 98 % zu.
    Die restlichen Prozent ergeben : Kein „Augustiner“ im Haus.

    Interessanter Artikel von Dir.

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