
Im finnischen Muonio zeigte das Thermometer am Osterwochenende 0 Grad an. Das ist erfreulich, denn dort werden auch gerne mal minus 40 Grad gemessen. Trotzdem kein Grund, um vor Freude Purzelbäume zu schlagen. Nüchtern betrachtet. Aber nüchtern sollen sie ja selten sein die Finnen. Ja, selbst in der Sauna sollen sie Wodka trinken. Vielleicht ist es dem Promillegehalt in ihrem Blut geschuldet, dass die Finnen sich 2025 zum achten Mal in Folge zum glücklichsten Volk der Welt gewählt haben. Die Rangliste des World Happiness Reports beruht auf einer einzigen Frage, die in 137 Ländern einer repräsentativen Zahl von Menschen gestellt wird:
„Bitte stellen Sie sich eine Leiter vor, deren Stufen von null bis zehn nummeriert sind. Nehmen wir an, dass die Spitze der Leiter das bestmögliche Leben für sie darstellt und das Ende der Leiter das schlechtmöglichste Leben. Auf welcher Stufe der Leiter befinden Sie sich persönlich im Moment?“
Finnland landet mit einem Wert von 7,74 auf dem Spitzenplatz. Und das, obwohl es in Finnland gerne heißt, dass lachende Menschen entweder betrunken, Ausländer oder verrückt seien. Der Scherz zeigt, dass die Finnen nicht gänzlich humorlos sind, bestätigt aber zugleich das Klischee von Melancholikern im Schnee, die schweigsam und depressiv aus den Fenstern ihrer Saunen (es gibt drei Millionen Saunen für die 5,6 Mio. Einwohner) in die Welt starren.

Die Deutschen sind glücklicher als im letzten Jahr
Beachtlich: Deutschland hat sich seit 2024 um zwei Plätze verbessert und rangiert auf Platz 22. Wer hätte das gedacht angesichts all des Gejammeres? Womöglich ist der Wodka-Konsum gestiegen. Beachtlich auch, dass Mexiko erstmals unter den Top 10 landet, obgleich dort täglich im Schnitt 100 Menschen ermordet werden. Im zwölfmal so großen China werden täglich zwar nur 7,5 Morde verzeichnet, aber dennoch sind sie von Platz 60 auf Platz 68 gefallen. Im megasicheren China muss man nicht um sein Leben fürchten, sehr wohl aber um seine Kohle. Die Covid-Nachwehen und die Immobilienkrise haben ihre Spuren hinterlassen. Plötzlich muss man froh sein, wenn man Arbeit findet. Das gab es vor Covid nicht. Die Englischsprachigen Assistenten, die man mir bei Shootings zumeist an die Seite stellt, bekamen früher 100 Euro am Tag. Jetzt verrichten sie die gleiche Arbeit für 30 Euro. Und sie trauen sich nicht laut zu werden, denn die Jobs sind rar geworden.
In China werde ich gerne als Luxus-Dandy gebucht.
Macht Wodka glücklich?
Da stellt sich die Frage, was glücklich macht? Wodka scheint zu helfen, könnte man meinen. König Charles glaubt das auch. Sein bevorzugtes Getränk ist Wodka-Martini. Schon seine Mutter trank bis zu vier Stück am Tag. Die Zutaten für die königlichen Martinis befinden sich stets im königlichen Reisegepäck, denn Charles trinkt nur ungern fremden Alkohol.
Dass Charles glücklich ist, darf man dennoch getrost anzweifeln. Glückliche Menschen, die mit sich und ihrer Umwelt im Reinen sind, bekommen keinen Krebs. Dass Charles Prostatakrebs bekommen hat und er sich von einer Chemo zur nächsten hangelt, wundert mich wenig. Er wurde als Kind gebrochen, misshandelt und infolge, als entmündigter Prinz in Warteschleife, ein Leben lang seiner Männlichkeit beraubt. Letzteres schlägt natürlich auf die Prostata.

Groll macht krank!
Ich denke, Charles hat die Seelenwunden seiner Kindheit nie heilen können. Wahrscheinlich kann er nicht vergeben, was man ihm angetan hat. Wer will es ihm verdenken? Wenn auch nie Hälfte von dem stimmt, was in der Netflix-Show zu sehen war, dann ist der arme Kerl durch die Hölle gegangen. Aber wer nicht vergeben kann, hat schlechte Karten, denn Groll macht krank.
„Krebs ist Ausdruck einer schuldhaften Verstrickung in der Familie. Ein langwieriger Groll frisst den Körper und wird zu Krebs. Verzeihen und Auflösen des Grolls löst den Krebs auf. Das Selbst lieben und akzeptieren heilt den Krebs.“ (Familiensteller-Legende Bernd Hellinger † 2019)

Das bedeutendste Fest des Christentums wird in China, im Gegensatz zu Weihnachten, fast gänzlich ignoriert. In der Sacred Heart Cathedral (1863) von Guangzhou findet trotzdem immer ein Ostergottesdienst statt.
Nur wer vergibt, kann Heilung erfahren
Beten ist natürlich auch nie verkehrt. Besonders an Ostern. Wir feiern die Auferstehung Jesu am dritten Tag nach dem Tod am Kreuz. Die zentrale Botschaft: Mit dem Tod ist nicht alles zu Ende. Damit einhergehend auch das Thema Vergebung. Selbst am Kreuz sprach Jesus: „Vergib‘ ihnen, Herr, denn sie wissen nicht was sie tun.“ Zwei Botschaften, die das Osterfest so besonders machen. Egal, welcher Glaubensrichtung man folgt.
„Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern…“
Dem christlichen Glauben folgend, wird Gott allen vergeben. Sogar Donald Trump. Ja, selbst für einen gläubigen Menschen ist es schwer zu verstehen, dass solchen Mutanten Vergebung widerfahren wird. Aber wer weiß schon, mit welchem Seelenauftrag Donald in die jetzige Inkarnation geschickt wurde. Vielleicht war er in seinem letzten Leben ein asketischer Mönch, der so rein war, dass er übers Wasser laufen konnte und dem man auftrug, im nächsten Leben doch einfach mal ein tollpatschiges Arschloch zu sein. Dann hätte er ja alles richtig gemacht.

Vergebung ist die größte Kraft
Gedanken zum Osterfest.



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