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Sex, Drogen und Aluhüte

Erstes Buch Moses: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war tohu wa-bohu, hebräisch für „wüst und wirr“, was allgemein als heilloses Durcheinander übersetzt wird. Der biblische Zustand des ersten Schöpfungstages scheint zurück. Vielleicht hat uns Gott die Pandemie geschickt, um die Welt neu zu erschaffen. Vorher muss sie einmal in sich kollabieren, um dann neu aufzublühen. Wäre schön, wenn das aktuelle Chaos einem wohlwollenden göttlichen Plan folgen würde.

Womöglich ist Trump doch kein Alien, sondern tatsächlich ein Geschöpf Gottes. Geschickt, um uns zu läutern. Vorher müssen wir ihn natürlich kreuzigen. Gründe dafür gäbe es genug, aber irgendwie entwischt er immer wieder. Sogar das Virus kann ihm nichts anhaben. Er hatte sich angeblich bei Hope Hicks – kein Witz, die Dame heißt wirklich so – angesteckt. Wie das en Detail ablief, zwischen dem Präsidenten und der jungen Dame, die aussieht wie ein Pornostarlet, ist nicht überliefert.

Finger weg von Pornodarstellern!

Aber da mittlerweile das halbe Weiße Haus infiziert ist, war es womöglich eine größere Runde, die sich da, mit Miss Hicks amüsiert hatte. Infolge hatte der Potus sich medienwirksam ins Hospital einliefern lassen, um dann, nur drei Tage später, seine Genesung zu feiern. Ein Wunder! Oder auch eine göttliche Botschaft in Anlehnung ans achte Gebot: Finger weg von Pornodarstellern!

Hatten doch nicht wenige gehofft, dass das Virus eine bequeme Variante sein könnte, um den Typen endlich loszuwerden, könnte seine Wiederauferstehung auch die Ermahnung des fünften Gebotes beinhalten: Du sollst nicht töten. Joe Biden kennt als guter Christ natürlich die zehn Gebote und hatte seinem Widersacher wohlwollende Genesungswünsche gesendet.

Mit Joe gäbe es eher Bingo als Gangbang im Oval Office.

Falls Opa Joe tatsächlich ins Oval Office einziehen sollte, wird’s dort künftig eher Bingo-Runden anstatt Gangbangs geben. Dass es soweit kommt, darf trotz Bidens Umfragevorsprungs angezweifelt werden. Allein schon, weil das Herz des siebenfachen Großvaters vielleicht das nächste öffentliche Schlammcatchen nicht überleben könnte. Was die beiden Herren im Kampf um die Führerschaft der freien Welt im TV ablieferten, verstieß gegen so ziemlich jedes der zehn Gebote.

Da kann hierzulande, wenn überhaupt, nur der Wendler mithalten. Der Ballermann-, Container-, Dschungel- und Was-weiß-ich-noch-alles-Star sollte als Hauptattraktion in einer der üblichen Fremdschäm-TV-Shows mitwirken, in der es maßgeblich darum geht, sich über die Träume junger Menschen lustig zu machen.

Deutschlands Antwort auf Donald Trump

Der Wendler hat seinen Auftritt in Besinnung aufs achte Gebot – du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten – in letzter Minute medienwirksam abgesagt. Nicht ohne vorher ein minderjähriges Nacktmodell zu heiraten, für die er sich, trotz Insolvenz, extra liften ließ, während Steuerfahnder vorm OP warteten und seine Ex-Frau auf Unterhalt klagte. Sein spiritueller Führer, ein bekannter veganer Nazi, hatte ihm geraten das Handtuch zu schmeißen, da ihm der TV-Sender, trotz aller AfD-Nähe, nicht erlauben wollte mit Aluhut aufzutreten.

Ja, auch bei uns gibt’s Sozialpornografie, aber die nennt sich Showbusiness und dem kam man sich leicht entziehen. Dem Washingtoner Porno hingegen ist man als US-Bürger hilflos ausgeliefert. Die göttliche Botschaft dahinter: Immer schön demütig bleiben und dankbar sein, für das was man hat!

Selbst Andi ist besser als Donald!

Christian Lindner, Friedrich Merz oder Wolfgang Kubicki sind zwar Chauvi-technisch auch nicht von schlechten Eltern, aber verglichen mit Trump sind sie die reinsten Waisenknaben. So wie das gesamte deutsche Gerangel um die Kanzlernachfolge, verglichen mit dem US-Wahlkampf, Pillepalle ist. Egal wer’s wird, was soll uns schon blühen?

Ok, Herr Habeck sollte es vielleicht nicht unbedingt werden, denn ich würde gerne weiterhin ungeniert durch die Weltgeschichte fliegen, aber ansonsten ist es mir mittlerweile egal wer uns regiert. Sogar wenn es der Andi Scheuer werden sollte, ginge es uns vergleichsweise immer noch gut. Daher: Danke, Mr. President!

Die Physiotherapie meines Vertrauens: www.euphysio.tv (© Johanna Lohr)

Wenn drei amputierte Zehen einen Bänderriss heilen.

Auch in meinem bescheidenen kleinen Alltag, bekomme ich derzeit immer wieder Lektionen in Sachen Demut serviert. Bedingt durch einen Bänderriss gehe ich gerade auf Krücken. Fluchend und jammernd, die ganze Welt hassend, humpelte ich am zweiten Krückentag zum Bäcker, wo mich die Verkäuferin, Frau Bleimeier, mit Bestürzung bedauerte. „Mein Gott, sie armer Kerl. Das ist ja furchtbar. Ich kenn das vom letzten Jahr, da hatte ich genau das gleiche Theater. Wegen meinem Hallux haben sie mir drei Zehen amputiert. Ein halbes Jahr sollte ich zuhause bleiben. Nach zwei Monaten bin ich trotzdem wieder arbeiten gegangen, denn von dem Krankengeld hätte ich mir keine neuen Schuhe leisten können.“ Ja, versteh ich, danke Frau Bleimeier.

Auf dem Heimweg treffe ich Stefan, den Sohn von meinem alten Kumpel Peter. Der bedauert mich auch. Wünscht mir alles Gute. Ich bedanke mich und trage ihm auf, dem Vater liebe Grüße auszurichten. „Wie, gar nicht mitbekommen? Der Papa ist vor einem halben Jahr gestorben. Lungenkrebs. Ging alles ganz schnell.“ OMG. Ich ringe um Worte, die Schmerzen in meinem Fuß sind plötzlich wie weggeblasen. Ich habe mich seitdem nicht mehr über meine Behinderung aufgeregt.

Die Bar im Münchner "Jams Music Hotel" blieb gestern leer, da die meisten Zimmerreservierungen storniert wurden.

© Johanna Lohr

Ja, es kann immer noch schlimmer kommen. Auch in Sachen Pandemie-Beschränkungen. Jetzt muss man sogar auf innerdeutschen Reisen einen negativen Corona-Test vorweisen, wenn man nicht unter der Brücke schlafen will. Dabei könnte es unter den Brücken bald lustiger zugehen, als in der Gastronomie, die sich wieder kurz vor dem Lockdown befindet.

Kokain gegen Corona

Die armen Pariser hat’s schon erwischt. Die französische Mafia-Zentrale, Marseille, ebenfalls. Bleibt abzuwarten, was das für Auswirkungen auf die landesweite Kokain-Versorgung hat. Könnte eng werden, zumal sich in Frankreich seit Pandemiebeginn hartnäckig das Gerücht hält, dass das weiße Pulver präventiv gegen Corona hilft.

Hat Trump Heroin bekommen?

Das französische Gesundheitsministerium hatte sogar mit öffentlichen Kampagnen dagegen gesteuert. Vergeblich. Die Franzosen schnupfen munter weiter. Umsonst, wie sich anhand der Fallzahlen herausgestellt hat. Sie haben das falsche Pulver geschnupft. Heroin wäre sinnvoller gewesen. Das Opioid, einst vom Pharmakonzern Bayer als Schmerz- und Hustenmittel vertrieben, würde garantiert jegliche Symptomatik einer Covid-19-Infektion unterdrücken. Womöglich steckt das Mittelchen ja hinter Trumps wundersamer Genesung.

Rausch und Corona hängen zusammen.

Der Zusammenhang zwischen Rauschmittelkonsum und der Verbreitung des Coronavirus ist nicht von der Hand zu weisen. Auch unser Gesundheitsminister erklärte vor ein paar Tagen, dass sich niemand auf der Straße oder im Supermarkt infiziere, nein, alle würden sich beim Feiern anstecken. Das berauschte Feiern ist so alt wie die Menschheit. Einfach, weil das Leben nüchtern schwer erträglich ist. In der Steinzeit wurde bereits Alkohol getrunken. Es war in allen Kulturen über Jahrtausende völlig normal sich zu berauschen. Erst im 19. Jahrhundert sprach man von einer krankhaften Entwicklung.

Gesoffen wird überall auf der Welt. Auch auf dem Oktoberfest in Qingdao. Nachdem dort gerade drei neue Corona-Infektionen auftauchten, wird aktuell die komplette Stadt (9 Mio.) getestet. Innerhalb von 5 Tagen.

Jährlich 74.000 deutsche Alkoholtote

Das Suchtverhalten hat sich geändert, aber trotzdem: Heute konsumieren, laut Gesundheitsministerium, immer noch 6,7 Millionen Deutsche Alkohol in gesundheitlich riskanten Mengen. Etwa 74.000 Todesfälle zieht das jährlich nach sich. Wie viele der 9.620 Corona-Toten (Stand 11.10.) Alkoholprobleme hatten, ist nicht überliefert, aber dass fast alle über 80 waren und unter Herz- und Kreislauf-Vorerkrankungen litten, ist sehr wohl bekannt.

Gesundheitsminister Jens Spahn mit Ehemann Daniel Funke.

Jens Spahn gibt den Spielverderber

Trotzdem hat der Jens, der dank seiner Banklehre eigentlich rechnen können sollte, in seiner Berliner Heimat die Sperrstunde präventiv auf 23 Uhr verkürzt. In einer Stadt, in der viele das Tageslicht nie sehen, dürfte er künftig keinen Popularitätswettbewerb mehr gewinnen. Womöglich wird es sogar ein lebenslanges Hausverbot in den hippen Schwulenclubs der Stadt nach sich ziehen. Aber das dürfte dem Jens egal sein.

Der liebe Gott hat mich so gemacht!

Er hat mit Schwulsein als trendigem Lebensentwurf eh nichts am Hut, wie er im Podcast von Sandra Maischberger gerade erklärte: „Der liebe Gott hat mich so gemacht, er wird sich ja was dabei gedacht haben.“ Wer weiß, was er sich dabei gedacht hat, der liebe Gott. Womöglich hat er uns den Jens geschickt, damit er den Spielverderber gibt und uns dadurch von Corona befreit. Wäre ja schön, wenn Jens Spahn solch einem göttlichen Plan folgen würden. So wie Trump, nur anders. 

2 Kommentare

  1. eric eric

    Even in such serious times, you are able to keep a level of humor, if not hilarity. Thank you for making me laugh: it’S the best antidote against the confusion we are all feeling! Namaste!

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