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Tschüss Atomkraft, hallöchen Cannabis!

Freies Kiffen also. 25 Gramm soll man in Deutschland künftig straffrei besitzen dürfen. Das soll der Entkriminalisierung des Drogenkonsums dienen. So richtig frei verkäuflich wird Cannabis trotzdem nicht sein. Somit ist der Erwerb der Droge, insofern man sie nicht selber anbaut, weiterhin kriminell. Es sei denn, dass Steuerhinterziehung plötzlich auch legal ist.

Es ist ein halbgares Paket, dass Gesundheitsminister Karl Lauterbach da geschnürt hat, aber gut, was will man erwarten von jemand, der ein halbes Dutzend Mal gegen Covid geimpft ist. Dabei wären ein paar Extra-Steuereinnahmen doch gerade willkommen, wo so viel Geld für Waffen benötigt wird.

© The Pioneer

Cannabis verleiht Flügel.

4,5 Millionen Deutsche sollen laut Gesundheitsministerium in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert haben. Wenn jeder von denen nur zwei Joints pro Woche geraucht hat, zu einem Stückpreis von 3 Euro (1 Gramm Dope kostet auf der Straße ca. 10 Euro), entspricht das einem Umsatz von circa 1,4 Milliarden Euro. Mit einer cleveren Marketingstrategie (à la Red Bull) könnte man den Konsum bestimmt noch deutlich steigern und auch neue Konsumenten gewinnen.

Umsatz ankurbeln und Steuern drauf.

Ja, da ist noch viel Luft nach oben und da gehört natürlich ordentlich Mehrwertsteuer und Cannabissteuer drauf. Und das gleich von Anfang an, denn die Freude über die Legalisierung ist derzeit so groß, dass sich da keiner über Preissteigerungen aufregen wird. Aufregen ist per se nicht so die Sache des Kiffers. In kriegerischen Zeiten daher eine eher suboptimale Droge. Da man dem gemeinen Kiffer unterm Gehen die Schuhe neu besohlen kann, müsste die Bundeswehr vielleicht eher auf ferngesteuerte Waffen umstellen, die man von der Couch aus bedienen kann. Ja, dieses angeblich so harmlose Kraut hat das Potential unsere Karten neu zu mischen.

Hasch und Atomkraft gingen immer Hand in Hand.

Als ich meinen letzten Joint rauchte ging ich noch zur Schule. Ich mochte den THC-Rausch zwar nicht, aber was macht man nicht alles, wenn man zu den coolen Kids gehören möchte. Genauso wie ich bereits gegen Atomkraft demonstrierte lange bevor wir über Kernspaltung im Physikunterricht sprachen. Kiffen und Gegen-Atomkraft-Sein das ging immer Hand in Hand. Umso bemerkenswerter der Umstand, dass zeitgleich zur Cannabis-Legalisierung plötzlich die deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Die Verstrahlten haben gesiegt.

Plötzlich sind alle für Atomkraft.

Und das alles obwohl plötzlich alle für Atomkraft sind. Also gefühlt. Also zumindest die biertrinkende CSU und die koksende FDP. Wie viele Kiffer unter den Atomkraftbefürwortern sind, ist leider nicht bekannt. Fakt ist nur, dass man zum Kiffen keinen Strom braucht.

Kokain, die stromfressende Neonlichtdroge.

Wenn Cannabis für Lagerfeuerromantik steht, dann ist Kokain eine stromfressende Neonlichtdroge. Unseren französischen und belgischen Nachbarn deswegen eine Atomstrom-Affinität zu unterstellen, wäre natürlich absurd, aber dass die so krampfhaft an ihren AKWs festhalten, ist auch absurd. Beide Länder betreiben total veraltete Kraftwerke, die ständig ausfallen und ein enormes Sicherheitsrisiko darstellen. Zwischenfälle sind gang und gebe. Und beide Länder, die so gerne unsere Energiepolitik belächeln, mussten im letzten Jahr aus Deutschland Strom zukaufen, um über die Runden zu kommen. 

Tonnenweise Kokain - nichts Ungewöhnliches im Hafen von Antwerpen.

Im Drogen-Ranking liegt Deutschland ganz weit hinten.

Die Belgier brauchen viel Strom, auch um ihre Kläranlagen auf Hochtouren laufen zu lassen. Laut jüngster Abwasseruntersuchungen ist Antwerpen die drogenverseuchteste Stadt Europas – gefolgt von Tarragona, Amsterdam und Brüssel. 

Die Analyse en detail: https://www.emcdda.europa.eu/publications/html/pods/waste-water-analysis_en

Die Messwerte ergeben sich aus den Rückständen, die sich aus dem Urin nicht rausfiltern lassen. Deutschland kommt in den Top 20 gar nicht vor. Ja, selbst im kleinen Tiroler Grenzörtchen Kufstein wird mehr gekokst als in München – vielleicht auch weil die Pisse aus dem Kitzbühler Skigebiet runterschwemmt.

Siehe dazu auch: https://www.armin-lissfeld.com/aale-moegen-kein-kokain/

Als in Frankreich zu Pandemiebeginn das Gerücht aufkam, dass Kokain präventiv gegen Corona helfen würde, stieg der nationale Konsum dermaßen an, dass das französische Gesundheitsministerium mit großen Werbekampagnen dagegen steuern musste. Was soll man dazu sagen? Franzosen halt.

Der Sonnenkönig muss um seine Rübe fürchten

Macron’s Tage scheinen gezählt. Er führt sich auf wie der Sonnenkönig. Ihm fehle jegliche soziale Kompetenz, wie es aus seinem Umfeld heißt. Das realitätsferne Leben im Palast habe ihn so verändert, dass sich selbst alte Freunde abgewandt haben. Ließ er doch z.B. letztes Jahr tatsächlich den Siegesfeier-Autobus-Korso der WM-Mannschaft auf den Champs Elysee abbrechen und beraubte zehntausenden Fans ihrem Spaß, nur damit die Mannschaft pünktlich zu den 20 Uhr Nachrichten im Elysee Palast eintraf. Nicht wenige wünschen ihm spätestens seit der Rentenreform die Guillotine an den Hals.

Rudelbumsen oder Kuschelsex?

Passend zu Macron’s Hybris, sein Auftritt in Peking. Europa werde den USA in der Taiwan-Frage nicht folgen, wir seien schließlich nicht deren Vasallen. Große Töne, aber er hat recht. Es gilt abzuwägen, mit wem wir uns ins Bett legen, bevor wir uns in kriegerische Aktionen verwickeln lassen. Mit den Amis ins Bett zu gehen, das ist wie Rudelbumsen, du weißt nie welcher Perverse dich als nächstes besteigt. Bei den Chinesen hingegen sind keine abartigen Partner- oder Stellungswechsel zu erwarten. Einfach nur die gute alte Missionarsstellung – noch dazu mit guter Bezahlung. (aktuell 250 Mrd. Euro/Jahr)

Kuschelsex mit Winnie Puh (Quelle: Der Postillon)

Chinesen nehmen keine Drogen.

In Sachen Drogen versteht man in China übrigens keinen Spaß. Sie haben zwar mittlerweile Drogensucht als Krankheit anerkannt, genauso wie sie Homosexualität nicht mehr als Krankheit betrachten, aber gelegentlicher Konsum nach westlichem Vorbild ist total unüblich. Es gilt als moralisch verwerflich. Wer mit Drogen in Verbindung gebracht wird, wird sozial geächtet. Einige chinesische Filmstars, die zu oft im Westen waren, sind darüber gestolpert und können seitdem in China nicht mal mehr als Komparsen arbeiten. Selbst Alkohol wird nicht so selbstverständlich getrunken wie bei uns. Vielleicht sind sie so erfolgreich, weil sie so nüchtern sind?

Mehr zum Thema: https://www.armin-lissfeld.com/sucht-in-china/

Alkoholwerbung in China

Wer Hunger hat, hat andere Sorgen.

In Indien sind Drogen zwar auch illegal, aber dennoch blüht der Kiffer- und auch Heroin-Tourismus seit eh und je. Auch, weil es in Indien wohl kaum ein Vergehen gibt, das man nicht mit Geld aushebeln kann. Die Bevölkerung ist so arm und der Bildungsstand so niedrig, dass man sich um Gesetze, Atomkraft (von 22 aktiven Reaktoren entsprechen nur zwei internationalen Sicherheitsstandards), Klimaschutz und Menschenrechte nicht viel schert. Wer Hunger hat, hat andere Sorgen.

Ex Oriente Lux: Aus dem Osten kommt das Licht

Seit letzten Freitag (14.04.23) hat Indien China überholt und gilt mit 1.425.775.850 Einwohnern offiziell als bevölkerungsreichste Nation der Welt. Das sind mehr als dreimal so viele Menschen, wie in der gesamten EU leben, mehr als alle Einwohner Nord- und Südamerikas zusammen. Fast jede fünfte Person auf dem Planeten.

Das Bruttoinlandsprodukt Chinas ist mit rund 18 Billionen Dollar (2023) trotzdem sechsmal so hoch wie das von Indien. Diese Diskrepanz wird sich auch trotz aller indischen Ambitionen nicht so schnell ändern.

Aber was sich ändern wird, ist die globale Ordnung. Alle asiatischen Staaten zusammen stellen weit mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Jahrhundertelang haben europäische Minderheiten diese beherrscht und ausgebeutet, dann kamen die Amis, die machten, was sie wollten, und jetzt ist halt der Osten dran. Klingt gerecht.

Mein Beitrag zum indischen Wirtschaftswachstum: Werbung für Brautmoden aus Bangalore.
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