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China Reisetipps

PODCAST

Aufgrund der vielen Nachfragen, hier ein paar grundlegende Reisetipps:

 

Reisezeit

Die vielen Klimazonen machen China zu einem ganzjährig attraktiven Reiseziel. Da Sommer und Winter je nach Region jedoch sehr extrem ausfallen können, sind Frühjahr und Herbst die unbedenklichsten Reisezeiten. Vorsicht vor der „Golden Week“ (die Woche, die an den Nationalfeiertag am 1. Oktober anschließt) und dem „Spring Festival“ (die Woche, die ans chinesische Neujahrsfest im Februar anschließt)! Für die meisten Chinesen sind das die beiden einzigen Urlaube im Jahr, sodass jeweils circa 700 Millionen Menschen auf der Rolle sind. Glaubt mir, das will man nicht erleben. Da ansonsten in China das Arbeits-Mantra 996 (von 9 Uhr morgens bis 9 Uhr abends, 6 Tage die Woche) gilt, kann man außerhalb dieser beiden Ferienzeiten recht bequem durchs Land reisen. Sonntage natürlich ausgenommen. 

So sehen Bahnhöfe während der Goldenen Woche und dem Frühlingsfest aus.

Reisevorbereitung

Für 15-tägige touristische Reisen braucht man als Europäer kein Visum, sondern nur einen gültigen Reisepass. Auch braucht man kein übermäßiges Gepäck mitnehmen, denn in China kann man alles kaufen, was es im Westen gibt. Wem 15 Tage China zu wenig sind (sind es), kann ein 30-tägiges Touristen-Visum für gewöhnlich problemlos auf seinem zuständigen Konsulat beantragen. Ansonsten einfach von China einmal kurz nach Hongkong oder in ein Nachbarland ausreisen, und bei Rückkehr gibt es wieder einen Visa-Stempel für 15 Tage. 

Vor der Einreise (!) empfiehlt es sich einen sogenannten VPN (Virtual Private Network) auf dem Smartphone/Tablet/Laptop zu installieren, wenn man Wert auf Zugang zu westlichen Medien legt. Es gibt viele VPN-Anbieter, aber ASTRILL funktioniert in China am besten. In Kombination mit einer lokalen SIM (China Mobile) und einer Übersetzungs-App kann man sich dann auch ohne Fremdenführer in China gut zurechtfinden. Außerdem empfiehlt es sich, WeChat, die lokale Alternative zu WhatsApp, auf dem Smartphone zu installieren.

Mit Bargeld kommt man in China nicht weit, allein schon, weil der größte Geldschein (100 RMB) gerade mal 13 Euro wert ist. Und da Trinkgeld unüblich ist und man selbst Kaugummis bargeldlos bezahlen kann, braucht man wirklich nur Kreditkarten, oder besser noch digitale Zahlungsmittel wie Apple Pay oder Alipay. Sei an der Stelle erwähnt, dass China extrem sicher ist. Auf Gangster trifft man, wenn überhaupt, höchstens mal an Touristen-Hotspots. 

Transportmittel

Inlandsflüge sind sehr günstig, aber man ist gut beraten, innerhalb Chinas mit der Bahn zu reisen. Es ist komfortabler und auch zuverlässiger als die Inlandsflüge, die gerne mal Verspätung haben. Für die 1.200 Kilometer von Shanghai nach Peking benötigt der Hochgeschwindigkeitszug gerade mal 4:30 Stunden. Mit ausländischem Führerschein darf man in China kein Auto mieten. Dafür ist Taxifahren sehr günstig. Uber gibt’s teilweise auch. Finger weg von Droschken – alles Abzocke! 

Ich empfehle, möglichst eigenständig zu bleiben, auch um Land und Leute näher zu erleben. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind vorbildlich in China, sodass man in den meisten Städten mit der U-Bahn ganz gut vorankommt. Zudem gibt es für kleinere Distanzen immer die Möglichkeiten Fahrräder zu mieten, die man nach Gebrauch einfach wieder abstellt. Dazu muss man eine App (Helobike, Mobike oder Alibike) installieren, die mit Ausweis und Kreditkarte gekopppelt wird.

Shanghai – der Nabel der Welt

Shanghai hat zwar mehr Einwohner als Peking, aber die Stadtfläche misst trotzdem nur ein Drittel des Ausmaßes der Hauptstadt. Man verbringt daher deutlich weniger Zeit in Verkehrsmitteln, was allein schon Grund genug wäre, diese Stadt zu favorisieren. Shanghai ist für viele Chinesen zurecht das, was Paris für die Franzosen ist: der Nabel der Welt! Das macht sich preislich natürlich bemerkbar. Es ist die am westlichsten orientierte Stadt des Landes, sodass der Kulturschock für Neuankömmlinge hier am geringsten ausfällt.

City Guide: https://www.smartshanghai.com

Es gilt, die historische French Concession zu erkunden, was man, wie so vieles in Shanghai, bequem mit dem Fahrrad machen kann. Unzählige Restaurants, Cafés und Bars laden dort zum Verweilen ein. Ferner gilt es, den feudalen Bund am Westufer des Huangpu-Flusses zu entdecken. Die Aussicht aufs gegenüberliegende Pudong mit all seinen Wolkenkratzern sagt mehr über Chinas Macht und Ehrgeiz aus als jeder Wirtschaftsbericht. In Shanghai kann man sich gut treiben lassen. Die Stadt schläft nie. Wer es nicht so mit Nightlife hat, dem empfehle ich einen frühmorgendlichen Ausflug in den Fuxing Park. Ab acht Uhr tanzen, singen und sporteln dort die Senioren der Stadt. Sehr unterhaltsam.

Restaurant: http://www.lostheaven.com.cn

Fuxing Parc

Romantik in Suzhou und Spaß in Hangzhou 

Mit Shanghai als Basis bieten sich gute Optionen für Tagesausflüge via Schnellzug. Wie ins 100 km westlich gelegene Suzhou. „Im Himmel ist das Paradies, auf Erden Suzhou“, lautet ein altes chinesisches Sprichwort, gemünzt auf die vermeintlich romantische Anschaulichkeit des Ortes, der wegen seiner Kanäle auch gerne „Venedig des Ostens“ genannt wird. Mindestens so sehenswert ist die 190 km südwestlich gelegene Seiden-Stadt Hangzhou. Die Heimat von Milliardär Jack Ma rangiert auf Platz zehn der weltweit wohlhabendsten Städte. Das spiegelt sich im Stadtbild und in der Laune ihrer Einwohner wider. Der malerische West Lake von HZ ist zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden. 

Yiwu – die wahre Heimat von Santa Claus

Kaufsüchtig? Dann ab nach Yiwu! 350 km westlich von Shanghai (1,5 Zugstunden) gibt es alles, was das Herz des Shopping-Junkies begehrt. Yiwu ist der bedeutendste Produktionsstandort für Kleinwaren der Welt, mit direkter Eisenbahnanbindung bis nach Madrid (10.000 km in 21 Tagen), eigener Zollbehörde und einem jährlichen Exportvolumen von rund einer Milliarde Euro.

Nicht nur die Ramschartikel auf Temu & Co., sondern auch die Fähnchen bei der Krönung von König Charles, die Souvenirs im Vatikan, die Wahlkampfwerbung von Donald Trump, die Gelbwesten in Paris oder der Christbaumschmuck in deutschen Wohnzimmern, derlei Kram stammt fast immer aus Yiwu. Wenn man den Ort auslöschen würde, dann würde Weihnachten im Rest der Welt ausfallen. 

Peking ist kein Spaziergang

Wenn man die Touristen-Klassiker, wie die Verbotene Stadt, den Sommerpalast, den Platz des Himmlischen Friedens oder das chinesische Nationalmuseum sehen will, kommt man um Beijing nicht herum. Außerdem ist Peking Ausgangspunkt für Ausflüge zur „Great Wall“ oder zur Terrakotta-Armee nach Xian. Es gilt gutes Schuhwerk und viel Geduld mitzubringen, denn das riesige Peking ist kein Spaziergang.

Nach den Strapazen empfiehlt sich der Besuch in einem typischen chinesischen Spa, die alles toppen, was man im Westen so gewohnt ist. Dort kann man für schmales Geld bei reichhaltigen Buffets, Massagen, Sauna, Pool, Beautysalon, Friseur, Gaming, Kino und Schlafsaal bis zu 18 Stunden verweilen. Auch eine gute Option für den An- oder Abreisetag, wenn man aufgrund ungünstiger Flugverbindungen Zeit ohne Hotelzimmer totschlagen muss. 

Harbin – Heimat der Eisprinzessinnen

Die Frauen hier gelten als die schönsten der Volksrepublik. Wohl auch wegen ihrer blassen Hautfarbe, die in China als Schönheitsideal gilt. Kein Wunder, in der Mandschurei, an der Grenze zu Russland gelegen, scheint dort bei bis zu –40 Grad nur selten die Sonne. Wen das nicht abschreckt, der Ort ist auch berühmt für sein gigantisches Eis-Festival mit seinen riesigen Skulpturen aus Schnee und Eis. Darunter natürlich auch ein paar schöne Eis-Frauen. 

Scharf, schärfer, Chengdu

Hier leben laut chinesischem Ranking (ja, in China wird gerne gewertet und bewertet) zwar nur die drittschönsten Frauen des Landes, aber nach europäischen Maßstäben würden sie wohl eher Rang eins belegen. Allein schon, weil sie wegen des subtropischen Klimas etwas freizügiger bekleidet sind und einen dunkleren Teint haben. Und wer mit der Damenwelt nichts am Hut hat, der wird zumindest von den Pandas begeistert sein. In Chengdu befinden sich nämlich die größten Aufzuchtstationen der Volksrepublik. Die lokale Küche, in der gerne mit Szechuan Pfeffer und Chili gewürzt wird, gilt als das beste Spicy Food des Landes.

Innere Mongolei – auf den Spuren Dschingis Khans

Abenteuer pur. Auf den Spuren von Dschingis Khan auf mongolischen Pferden durch die Grassteppe, Wüsten und Wälder reiten, in Jurten schlafen, fettigen Milchtee trinken und Wrestling Kämpfen beiwohnen. Achtung, im Winter hat es –28 Grad. Beste Reisezeit: Mai bis September. Baotou ist mit der Bahn von Beijing in 3:30 Stunden zu erreichen. Ein Fahrer mit SUV kann in dieser Region auch Spaß machen.

Kung-Fu 

Kung-Fu lernen bei echten Shaolin-Mönchen? In den Bergen Henans in der Mitte des Landes, etwa 800 km südlich von Peking, werden diverse Kurse inklusive Unterkunft und Verpflegung angeboten. Ob für zwei Wochen, drei Monate oder auch ein Jahr. 

https://www.shaolinskungfu.com

Zhangjiajie – Pandora erleben

Atemberaubendes Avatar-Gebirge in der Hunan-Provinz, in dem man sich wie in Pandora fühlt. Fliegen kann man dort auch – an Bungeeseilen. Anreise erfolgt über Chongqing, die mit 32 Millionen Einwohnern größte Stadt Chinas, die man bei der Gelegenheit natürlich auch erkunden sollte. Betonwüste und Naturparadies trennen nur 600 Kilometer. Proportional auf Deutschland umgerechnet, entspricht das circa 20 Kilometern. Man ist gut beraten, westliche Maßstäbe jeglicher Art über Bord zu werfen, wenn man das Land verstehen will. Wenn einem das gelingt, dann kann China einem unter die Fingernägel gehen.

Was West-Männer in China erwartet - jetzt im Playboy

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